Erstes Burgenländisches Bodensymposium
Erstes Burgenländisches Bodensymposium: Gemeinsam für gesunde und klimafitte Böden
Wie kann Boden nachhaltig geschützt werden – im Spannungsfeld von Landwirtschaft, Klimawandel und Raumplanung? Diese Frage stand im Mittelpunkt des ersten Burgenländischen Bodensymposiums, das am Mittwoch, dem 5. November, im Lisztzentrum Raiding stattfand.
Auf Initiative von unserer Landeshauptmann-Stellvertreterin und Umweltlandesrätin Anja Haider-Wallner kamen Expert:innen aus Wissenschaft, Praxis und Verwaltung zusammen, um Wege für einen verantwortungsvollen Umgang mit der wertvollen Ressource Boden zu erarbeiten.
„Gesunde Böden sind Lebensgrundlage, Klimapuffer und Standortfaktor zugleich. Bodenschutz ist gelebter Klimaschutz – konkret, regional und mit direktem Nutzen für die Menschen im Land“,
so Anja Haider-Wallner.
Den Abschluss der Fachtagung bildete ein starkes gemeinsames Zeichen: Alle Teilnehmer:innen unterzeichneten das „Bodenbündnis Burgenland“ – ein Bekenntnis, den Boden langfristig zu schützen und nachhaltig zu nutzen.
Bodenschutz als Schlüssel gegen Klimakrise und Versiegelung
Das Burgenland ist besonders stark von den Folgen des Klimawandels betroffen. Längere Dürreperioden und zunehmende Starkregenereignisse gefährden die Fruchtbarkeit der Böden. Gleichzeitig wächst der Druck durch Bodenversiegelung – mit gravierenden Auswirkungen auf Klima, Artenvielfalt und Lebensqualität in den Gemeinden.
Haider-Wallner betont:
„Boden ist eine unserer wertvollsten Ressourcen – und sein Schutz betrifft uns alle unmittelbar. Die Idee zum Symposium entstand aus vielen Gesprächen mit Landwirt:innen, Bürgermeister:innen und engagierten Menschen im ganzen Land. Jetzt gilt es, das Thema ganz oben auf die politische Agenda zu setzen.“
Fachvorträge und Diskussionen
Sieben renommierte Expert:innen gaben beim Symposium Impulse aus Forschung, Beratung und Praxis:
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Dr. Andreas Baumgarten (AGES) – „Die Bedeutung gesunder Böden für uns und unsere Umwelt“
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DI Claudia Winkovitsch (LK Burgenland) – „Herausforderungen der Landwirtschaft im Hinblick auf die Bodengesundheit“
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Dr. Gernot Bodner (BOKU Wien) – „Projekt Bodenpioniere – Klimawandel, Resilienz, Böden“
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DI Dr. Bernhard Scharf (BOKU Wien) – „Entsiegelung – Wo, wie und warum?“
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DI Gundula Prokop (Umweltbundesamt) – „Flächeninanspruchnahme reduzieren – erfolgreiche Beispiele“
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DI Marcus Keding (Forschung Burgenland) – „Vorstellung Forschung Burgenland & Vision Forschungscenter“
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Dr. Dr. Martin Grassberger – „Wir sind Boden – Über den gesundheitlichen Wert fruchtbarer Böden“
Am Nachmittag entwickelten die Teilnehmer:innen in einem World-Café-Format gemeinsame Ideen für zukünftige Forschungs- und Praxisprojekte, die in die Arbeit der Landesregierung einfließen sollen.
„Bodenbündnis Burgenland“ – ein starkes gemeinsames Signal
Mit der Unterzeichnung des Bodenbündnisses bekannten sich Vertreter:innen aus Wissenschaft, Gemeinden, Landwirtschaft und Politik zu einem nachhaltigen Umgang mit dem Boden.
„Dieses Miteinander ist entscheidend, um unsere Böden langfristig zu schützen und das Bewusstsein für ihren Wert in der Bevölkerung zu stärken“,
so Haider-Wallner abschließend.
Teil des „Zukunftsplans Burgenland 2030“
Das Bodensymposium ist Teil der umfassenden Bodenschutzoffensive im „Zukunftsplan Burgenland 2030“, die Maßnahmen für Klimaanpassung und nachhaltige Entwicklung bündelt.
Geplant sind unter anderem:
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ein aktives Leerstandsmanagement für ungenutzte oder untergenutzte Flächen,
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die Einrichtung eines Lenkungsausschusses für Landwirtschaft und Nachhaltigkeit,
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sowie die Förderung von Entsiegelungsprojekten in Gemeinden.
Bereits im September startete der landesweite Wettbewerb „Baba Beton!“ – der erste Entsiegelungswettbewerb für alle 171 burgenländischen Gemeinden. Das Siegerprojekt wird mit bis zu 100.000 Euro gefördert und 2026 umgesetzt. Projekte können noch bis 30. November eingereicht werden.