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05.11.2025 Grünes Wissen

Für den Boden, der uns trägt

Gemeinsam Verantwortung übernehmen

Den Weltbodentag am 5. Dezember im Blick und das gestrige 1. burgenländische Bodensymposium erinnert uns daran, dass lebendige Böden unsere Lebensgrundlage sind. Doch jeden Tag verschwinden im Burgenland rund 1,6 Hektar Boden unter Asphalt und Beton.

 

Das muss sich ändern – und jede:r von uns kann etwas tun. Wo könnte in deiner Gemeinde entsiegelt werden?
Ein versiegelter Parkplatz? Eine ungenutzte Asphaltfläche vor dem Gemeindeamt?
Sprich deine:n Bürgermeister:in an und setz dich dafür ein, dass euer Projekt beim Entsiegelungswettbewerb  eingereicht wird!


Noch bis 30. November können Gemeinden teilnehmen.

Warum der Boden so wichtig ist

Er ist Lebensgrundlage, Wasserspeicher und Klimaschützer zugleich, doch unser Boden steht unter Druck.
Verkehrsflächen, Parkplätze und neue Siedlungsgebiete breiten sich aus. Der Boden darunter verliert seine Funktion: Er kann kein Wasser aufnehmen, keine Nährstoffe speichern, keine Wurzeln tragen.
Bei Starkregen fließt das Wasser ungebremst ab, Kanalsysteme und Flüsse werden überlastet, und Überschwemmungen nehmen zu.


Das hat nicht nur ökologische, sondern auch wirtschaftliche und persönliche Folgen: von Ernteausfällen bis zu beschädigter Infrastruktur.

Ein Wunder unter unseren Füßen

Was viele vergessen: Der Boden ist ein lebendes System.


In einem Teelöffel gesunder Erde tummeln sich mehr Lebewesen als Menschen auf der Erde: Bakterien, Pilze, Algen, Regenwürmer, Springschwänze. Sie zersetzen abgestorbene Pflanzenteile, bauen Humus auf und sorgen dafür, dass Nährstoffe für neues Leben verfügbar werden.


Ein Quadratmeter gesunder Boden kann außerdem bis zu 200 Liter Wasser speichern – das entspricht etwa einer vollen Badewanne, so wirken Böden mit hohem Humusanteil wie ein natürlicher Schwamm, der Regenwasser aufnimmt und in Trockenzeiten langsam wieder abgibt.
Das macht sie zu einem zentralen Verbündeten im Kampf gegen die Klimakrise und Extremwetter.

Österreich im europäischen Spitzenfeld der Bodenversiegelung

Österreich zählt leider zu den Ländern mit dem höchsten Flächenverbrauch in Europa.
Täglich werden hierzulande rund 9 bis 11 Hektar Boden neu verbaut – eine Fläche von etwa 15 Fußballfeldern!
Der Verlust fruchtbarer Erde ist kaum umkehrbar: Es dauert rund 100 Jahre, bis sich ein einziger Zentimeter fruchtbarer Boden neu bilden kann.

Jede entsiegelte Fläche zählt

Darum ist der erste burgenländische Entsiegelungswettbewerb „Baba Beton“ ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Gemeinden können noch bis 30. November ihre Projekte einreichen und zeigen, dass Umdenken möglich ist: vom grauen Asphalt hin zu grünen Plätzen, Wiesen und Gärten, die Regenwasser speichern und Lebensräume schaffen.


Auch im Kleinen zählt jeder Beitrag – wer etwa im Garten Schotterflächen begrünt, Regenwasser versickern lässt oder Bäume pflanzt, hilft aktiv mit.

Gesunde Böden sind die Basis unserer Ernährung, unserer Sicherheit und unseres Klimaschutzes.


Zum Weltbodentag wollen wir ein Zeichen setzen:
Schützen, was uns trägt. Entsiegeln, wo wir können. Und gemeinsam Verantwortung übernehmen.

Samara Sánchez Pöll
Samara Sánchez Pöll

Medienreferentin Grüne Bgld

Klubobfrau & Jugendgemeinderätin in Eisenstadt
Sprecherin Grüne Jugend Bgld

[email protected]
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