Was ist das
Mercosur-
Abkommen?
Grünes Wissen: Was steckt hinter dem EU-Mercosur-Abkommen?
Seit mehr als 20 Jahren verhandelt die Europäische Union mit den südamerikanischen Staaten Brasilien, Argentinien, Uruguay, Paraguay und Bolivien (seit 2024) über ein Freihandelsabkommen – das sogenannte EU-Mercosur-Abkommen. Ziel ist es, Zölle abzubauen und den Handel zwischen beiden Regionen zu erleichtern.
Konkret bedeutet das:
- Mehr Agrarprodukte wie Fleisch, Soja oder Zuckerrohr sollen aus Südamerika in die EU exportiert werden,
- während europäische Industriegüter wie Autos, Maschinen und Chemikalien in die Mercosur-Länder gelangen sollen.
Was auf den ersten Blick nach wirtschaftlichem Aufschwung klingt, hat jedoch massive Schattenseiten für Umwelt, Klima, Menschenrechte und unsere heimische Landwirtschaft.
Warum wir GRÜNE das Mercosur-Abkommen kritisch sehen
Das Abkommen steht sinnbildlich für ein überholtes Modell des Welthandels: mehr Export, mehr Profit, weniger Rücksicht. Die GRÜNEN setzen dem das Prinzip „Fairtrade statt Freetrade“ entgegen – also fairer, nachhaltiger und gerechter Handel statt eines blinden Freihandels, der auf Kosten von Mensch und Natur geht.
Unsere wichtigsten Kritikpunkte:
- Klimaschutz: Durch die Ausweitung der Rindfleisch- und Sojaproduktion droht eine Zunahme der Abholzung des Amazonas – eine Katastrophe für das Weltklima.
- Menschenrechte: In den Mercosur-Staaten sind Landraub und Vertreibungen indigener Gemeinschaften eng mit der Agrarindustrie verbunden.
- Umwelt und Pestizide: In Brasilien sind über 150 Pestizide zugelassen, die in der EU verboten sind. Produkte, die unter diesen Bedingungen hergestellt werden, könnten trotzdem in europäischen Regalen landen.
- Ungleiche Bedingungen: Unsere Bäuerinnen und Bauern arbeiten mit strengen Umwelt- und Tierwohlstandards – südamerikanische Großbetriebe nicht. Das schafft unfairen Wettbewerb und gefährdet regionale Landwirtschaft.
- Schwache Kontrolle: Umwelt- und Sozialauflagen im Abkommen sind kaum einklagbar. Unternehmen könnten sogar gegen Klimaschutzgesetze klagen, wenn sie ihre Profite schmälern.
Unser Ziel: Handel auf Augenhöhe
Wir GRÜNEN wollen internationalen Handel, der Menschen, Tiere und das Klima schützt, und nicht einen Wettbewerb um die billigsten Produktionsbedingungen.
Ein gerechtes Abkommen müsste verbindliche Umwelt-, Sozial- und Menschenrechtsstandards enthalten, den Schutz indigener Gemeinschaften garantieren und nachhaltige Landwirtschaft fördern.
Denn: Nur ein Handel, der fair, klimafreundlich und sozial gerecht ist, sichert unsere Zukunft. Fairtrade statt Freetrade!