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24.07.2025 Landesregierung

Schwei­ne­hal­tung im Bur­gen­land: Für mehr Tier­wohl

Anja Schweinebetriebsbesuch
Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner mit Julia Prünner und Vater Christian Prünner

Schweinehaltung im Burgenland: mehr Bio, mehr Tierwohl, mehr Planungssicherheit gefordert

Der Strukturwandel in der burgenländischen Schweinehaltung schreitet voran: Mit nur noch 33.149 gehaltenen Schweinen in 267 Betrieben verzeichnet das Burgenland einen Rückgang um rund 5.000 Tiere innerhalb eines Jahres. Gleichzeitig steigt das Interesse an Fleisch aus artgerechter Haltung und biologischer Landwirtschaft – ein klarer Auftrag an die Bundesregierung, verlässliche Rahmenbedingungen für eine tierfreundliche und zukunftsorientierte Landwirtschaft zu schaffen.

Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner besuchte vergangene Woche Schweinehaltungsbetriebe in Pöttsching, Marz und Draßmarkt. Dabei wurde deutlich: Es gibt vermehrt die Bereitschaft, auf Bio und Tierwohl umzusteigen. „Der Generationenwechsel in der Landwirtschaft ist eine große Chance. Viele junge Landwirtinnen und Landwirte wollen ökologisch und tiergerecht wirtschaften“, so Haider-Wallner. “Dafür brauchen sie dringend Planungssicherheit und klare gesetzliche Vorgaben.”

Besonders erfreulich: Der Anteil an Bio-Schweinen liegt im Burgenland bei knapp 15 Prozent und damit deutlich über dem österreichweiten Durchschnitt. Trotzdem stehen viele Betriebe wirtschaftlich unter Druck, was zur Abnahme der Tierzahlen führt. Neben hohen Kosten sind es vor allem fehlende politische Weichenstellungen, die für Verunsicherung sorgen.

Bundesregierung lässt klare Standards vermissen

Die Anfang Juni von der Bundesregierung präsentierte Neuregelung zur Schweinehaltung bringt so gut wie keine Verbesserungen für die Tiere. Wie der künftige, langfristig geltende Mindeststandard aussieht, der eine echte Verbesserung für die Tiere bringt, wurde offen gelassen. Das verbindliche Datum, ab dem ein neuer Mindeststandard gilt, wurde sogar ganz gestrichen.

Ab 2029 stehen pro Schwein lediglich 0,8 statt bisher 0,7 Quadratmeter zur Verfügung – ein minimaler Schritt. 2034 muss die Bucht dann strukturiert werden, indem ein Teil des Bodens etwas weniger Spalten aufweist.

„Für die Schweinemastbetriebe bedeutet die Neuregelung weitere Ungewissheit, was auf sie zukommt. Für die Tiere ändert sich damit in Wahrheit nichts. Das bedeutet weiteres Tierleid ohne Ablaufdatum“, kritisiert die Landeshauptmann-Stellvertreterin.

Klare Herkunft für mehr Tierwohl

Neben klaren gesetzlichen Vorgaben fordert Haider-Wallner auch eine Herkunftskennzeichnung in der Gastronomie, um die Nachfrage nach regionalen Produkten weiter zu stärken: „Wenn Konsument:innen wissen, woher das Fleisch kommt, entscheiden sie sich öfter für heimische Produkte mit höheren Tierwohlstandards. Die Herkunftskennzeichnung ist längst überfällig.“

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