Sommertour Woche 4
Anja Haider-Wallners Burgenlandbild verdichtet sich
Bereits seit vier Wochen ist die neue grüne Klubobfrau Anja Haider-Wallner im Burgenland unterwegs – zuletzt im Bezirk Neusiedl – und langsam verdichten sich die vielen gesammelten Eindrücke zu einem stimmigen Bild.
“Ich habe das Gefühl, zu unterschiedlichen Themen viele Schnipsel zu sammeln. Aber das Bild wird langsam klarer. Und das braucht es für jede Art von fundierter politischer Arbeit: ein klares Bild.”
Die Stationen im Bezirk Neusiedl umfassten u. a. die Netzwerkschmiede in Mönchhof, die EWS Consulting in Parndorf, die Stodl Schenke in Nickelsdorf oder den Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel. Dabei kommen viele Kernthemen der burgenländischen Grünen zur Sprache: Bodenversiegelung, Naturschutz, Klimaschutz, Ortskerne und das Grundwasser.
Ein eindrucksvolles Beispiel für erneuerbare Energieträger liefert die EWS Consulting, mit dem Leuchtturmprojekt „EWS Sonnenfeld“, das Pflanzenkulturen und Bewirtschaftungsformen bei gleichzeitiger PV-Produktion erforscht. Mit überzeugenden Erkenntnissen: Würde jede zweite Gemeinde ein EWS Sonnenfeld umsetzen, ließen sich durch den damit erzeugten Solarstrom 17 % des österreichischen Gesamtstromverbrauchs decken. Nur 0,2 ha pro Gemeinde würden für Technik und Anlagenverankerung benötigt.
„Ich halte es für eine gute Idee, Energie regional zu produzieren, in der Gemeinde, vor Ort, damit die Menschen auch einen Bezug dazu haben, wieviel sie produzieren und wieviel sie verbrauchen. Energiegemeinschaften sind dafür gut geeignet, dafür braucht es keine großen Energieversorger“, so Haider-Wallner.
Die Netzwerkschmiede in Mönchhof ist nicht zufällig mitten im Ortskern angesiedelt. U. a. zählt die Belebung desselben zu den Zielen des Vereins, der sich als Ideen- und Projektschmiede, Marktplatz für Regionales und als Ort für soziale Zusammenkünfte und kulturellen Austausch versteht.
„Die Vision der Netzwerkschmiede gefällt mir sehr gut: ‚Die Förderung des Bewusstseins und der Wertschätzung für die Ressourcen unserer Erde, sowie die Förderung von Gemeinschaft und Kultur.‘ Das deckt sich mit vielen grünen Kernwerten. Man erkennt am Beispiel der Netzwerkschmiede die regionale Wirkkraft, die engagiertes und beherztes Handeln entfalten kann, wenn viele Menschen für eine wichtige Sache eintreten und an einem Strang ziehen.“
Das erfreuliche Zwischenresümee: „Was uns in unserem Tun bestätigt: Die Relevanz unserer Themen in der Bevölkerung. Themen wie Boden-, Klima- und Naturschutz oder die Ortskernbelebung werden an uns herangetragen, da gibt es ganz großen Gesprächsbedarf. Besonders freut mich der pro-aktive Zugang der Burgenländer*innen: Man ist insgesamt eher an Lösungen interessiert und weniger am Bekritteln. Was nicht heißen soll, dass die Burgenländer*innen nicht kritisch wären und den Ist-Zustand nicht hinterfragten.“