Grüne Achse in Mattersburg
Verpasste Chancen und enttäuschte Erwartungen
Die Idee der Grünen Achse in Mattersburg war ambitioniert: Eine attraktive Verbindung zwischen der Michael Koch-Straße und dem Ortszentrum, die nicht nur als Durchgang dienen sollte, sondern als neuer Treffpunkt für die Menschen. Ein Platz zum Spielen, Entspannen und für soziale Interaktionen. Doch die Realität sieht anders aus, wie die Grüne Gemeinderätin Elisabeth Mendoza Vasquez und weitere Vertreter:innen der Grünen betonen.
Trotz Bürgerbeteiligung in Form von Workshops ist die tatsächliche Umsetzung der ursprünglichen Pläne gescheitert. Die Versickerungsflächen und das Grün, das die Verbindung ausmachen sollte, sind größtenteils verschwunden.
Auch Fragen zur Notwendigkeit eines neuen Rathauses, das mit der Grünen Achse verbunden werden soll, bleiben unbeantwortet. Hanna Walk, Bezirkssprecherin der Grünen, bemängelt: „Das alte Rathaus hätte barrierefrei umgebaut werden können. Warum also ein teures neues Gebäude? Ich habe beim runden Tisch der Bürgerinitiative „Lebenswertes Mattersburg“ nachgefragt, die Antwort steht aus.“
Die Enttäuschung über die mangelnde Bürgerbeteiligung und das Ergebnis des Projekts ist groß. „Den Bürgern von Beteiligung zu erzählen, ohne sie tatsächlich einzubringen, ist ein No-Go. Das ist reine Image-Show. Ich bin sicher nicht die Einzige, die hier enttäuscht ist“, so Mendoza Vasquez.
Der Platz wäre ideal gewesen, um beispielsweise das „Schwammstadt Prinzip“ anzuwenden, immerhin ist Mattersburg ein Mitglied der KLAR Region, zahlt jährlich ein und bekommt die vierfache Summe zurück gefördert. „Da fragt man sich schon, ob es nicht mit einfachen Mitteln möglich gewesen wäre, sich hier Unterstützung zu holen“, so Walk.
Nicht nur das fehlende Grün, sondern auch die mangelnde Barrierefreiheit wird kritisiert. Ein barrierefreier Zugang wäre laut Walk leicht umsetzbar gewesen: „Das Projekt hätte großes Potenzial gehabt. Leider ist hier viel in die Hose gegangen.“
Philip Juranich, Spitzenkandidat der Grünen für die Nationalratswahl, zeigt sich enttäuscht über die verpasste Gelegenheit, Mattersburg klimafitter zu gestalten. „ Wir spüren den Unmut in der Bevölkerung und teilen diesen auch. Die Menschen haben offensichtlich genug von der Drüberfahr-Politik der Stadtregierung. Wir hoffen, dass bei zukünftigen Projekten alle Stimmen angehört werden, um gemeinsam an einem lebenswerten Mattersburg zu arbeiten.“
Der neue „Jubiläumspark“, wie die Grüne Achse nun heißt, wurde am 8. September eingeweiht, die
zentrale Frage bleibt aber offen: Wo ist das Grün in der Grünen Achse?