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12.09.2024 Landtag

Multi-Or­gan­ver­sa­gen bei Bo­den­ver­sie­ge­lung auch im Bur­gen­land

Die Mobilitätsorganisation “VCÖ – Mobilität mit Zukunft” präsentierte im Ö1-Morgenjournal am 10. September eine aktuelle Umfrage, in der Meinungen von mehr als 240 Fachleuten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft zum Thema Bodenversiegelung gesammelt wurden. Gefragt wurde etwa nach den Ursachen der fortschreitenden Bodenversiegelung und nach der Wirksamkeit bisher gesetzter Maßnahmen.

 

Außerdem befragte der VCÖ die Expert:innen nach weiteren möglichen effizienten Maßnahmen und wen sie in der Hauptverantwortung sehen, Maßnahmen bezüglich Versiegelung und Entsiegelung umzusetzen.
Die Expert:innen orten ein politisches Versagen auf allen Ebenen, bisherige Maßnahmen seien schlecht umgesetzt worden und es fehle an überregionaler Planung.

 

“Der Befund der Fachleute ist erschreckend, überrascht mich aber nicht. Er kann auch auf das Burgenland umgelegt werden,” so Klubobfrau Anja Haider-Wallner von den GRÜNEN. “Wir GRÜNE im Burgenland fordern schon lange Maßnahmen, die laut VCÖ-Umfrage von den Fachleuten vorgeschlagen werden, wie zum Beispiel eine Entsiegelungsprämie, einen Bodenfonds oder eine Überdachung von Parkplätzen mit PV-Anlagen. Hier laden wir die SPÖ und die anderen Parteien im Landtag ein, unserem Antrag diesmal zuzustimmen.”

 

Beispiele rücksichtsloser Bodenversiegelung im Burgenland gibt es zahlreiche: Das XXXLutz-Zentrallager in Zurndorf gewann etwa zuletzt den “Betonschätze”-Preis von Greenpeace als Burgenlands Betonsünde Nummer Eins. Sei es aber auch in Steinberg-Dörfl, Stoob, Müllendorf oder Siegendorf – an zahlreichen Orten im Burgenland werden Flächen außerhalb des Ortsgebietes für Handel und Industrie versiegelt, während die Ortskerne mehr und mehr aussterben. “Das Arbeitsplatz-Argument der SPÖ geht ins Leere. Die größte Versiegelung erzeugen Logistikhallen, wo ganz wenige Menschen Arbeit finden”, so Haider-Wallner.

Bodenversiegelung bringt viele Probleme mit sich

Fast alle Expert:innen, die in der VCÖ-Umfrage befragt wurden, sehen im Verlust von Versickerungsflächen und der damit verbundenen Gefahr von Überschwemmungen ein großes Problem, das insbesondere durch Starkregenereignisse zukünftig zunehmen wird.

 

Unsere Klubobfrau Anja Haider-Wallner erinnert: “An die 2.000 Haushalte waren eben erst im Südburgenland von Hochwasserschäden betroffen. Statt hinterher aufräumen zu müssen, sollten wir schon vorher vorsorgen und aufhören, weiter zuzubetonieren!” Ebenso ist der einhellige Befund der Fachleute, dass durch Bodenverbrauch und -versiegelung natürliche Lebensräume und die Biodiversität verschwinden.

 

Mehr als zwei Drittel der Fachleute halten es für ein sehr großes Problem, dass die Bodenversiegelung auch das Mikroklima beeinflusst: Durch immer mehr Hitzetage werden Asphaltflächen und die Umgebung stärker aufgeheizt, was eine Gefahr für Mensch, Tier und Natur darstellt.

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