Naturidyll in Weppersdorf droht Rodung
Naturidyll in Weppersdorf droht Rodung
Südlich von Weppersdorf liegt zwischen der Bahnlinie – der Draisinenroute – und dem Stoober Bach eine 8 ha große Aulandschaft, zur Hälfte mit Erlen, Eichen und Eschen bewaldet. Eine letzte Naturidylle neben dem in letzter Zeit stark gewachsenen Industriegebiet.
Auf 5 ha dieser Auenlandschaft plant der neue Eigentümer die Rodung des Waldes, um die Grundstücke geschäftsbringend zu nutzen.
Die Bezirksforstinspektion gibt in ihrer Stellungnahme zu bedenken, dass sich dieses Gebiet in der Hochwasserzone befindet. Der Verlust des Waldes würde die Hochwasserproblematik noch verstärken, da gerodeter Boden weniger Wasser rückhalten kann und es somit bei Starkregenereignissen zu höherem Wasserabfluss kommt. Zudem gaben alle angrenzenden Grundeigentümer negative Stellungnahmen gegenüber der BH ab.
„Laut Rodungsansuchen an die Bezirkshauptmannschaft soll auf dieser Aulandschaft eine Freiflächen-Photovoltaik-Anlage errichtet werden. Dies ist verwunderlich, da größere Anlagen mit mehr als 100 m² Modulfläche nur auf von der Landesregierung als Eignungszonen identifiziertem und speziell für Photovoltaik gewidmetem Grünland errichtet werden dürfen.
Dies ist hier nicht der Fall. Das Gebiet wurde vor vielen Jahren als Industrieaufschließungsgebiet gewidmet. Auf Industriegebiet dürfte man bis zu 100 m² Modulfläche errichten – das entspricht ca. 20 kWp und benötigt höchstens 300 m² an Bodenfläche. Dazu muss man nicht 20.000 m² Wald roden. Abgesehen davon, bekommen größere Photovoltaikanlagen derzeit auch nur selten eine Zulassung zum Netzanschluss“, gibt Federica Hannel, Bezirkssprecherin der Grünen, zu bedenken.
„Vor allem hinsichtlich der immer greifbarer werdenden Klimakrise wird die Bedeutung von Gebieten mit intakter Natur immer wichtiger– als Schutzgürtel vor Umweltgefahren, für die Reinigung der Luft und die Kohlenstoffbindung. Daher gibt es in der Gemeinde Bestrebungen zur Rückwidmung in Grünland, auch weil die Grundstücke noch nicht aufgeschlossen sind und das Industriegebiet Weppersdorf sich anderweitig stark ausgebreitet hat“, meint Karin Parapatits, Umweltgemeinderätin von den Grünen und Unabhängigen Weppersdorf. „Somit hoffen wir sehr, dass seitens der Bezirkshauptmannschaft die Rodung dieses Auwaldes abgelehnt wird.“