Aus für das Aus: Voll­spal­ten­bö­den blei­ben Rea­li­tät

Die von der Bundesregierung präsentierte Einigung zu Vollspaltenböden in der Schweinehaltung ist aus Sicht der GRÜNEN Burgenland ein klares Zeichen politischer Mutlosigkeit. Das „Verbot“ bedeutet in Wahrheit eine Verlängerung der tierquälerischen Haltung. Es ist völlig offen, wie ein neuer gesetzlicher Mindeststandard tatsächlich aussieht und wann er in Kraft tritt.

„Die neue Bundesregierung zeigt klar, wohin der Weg geht – leider in die falsche Richtung“, kritisiert Wolfgang Spitzmüller, Klubobmann der GRÜNEN Burgenland. „Der bisherige Grüne Tierschutzminister hatte Vorschläge bereits ausgearbeitet. Anstatt dort anzuknüpfen, schreibt die neue Dreierkoalition die Tierquälerei durch Vollspaltenböden faktisch fest. Die Übergangszeit wurde zwar verkürzt, aber echte Verbesserungen werden gekübelt.“

Vollspaltenböden gelten unter Expert:innen als systematische Tierquälerei. Die intelligenten und sozialen Tiere müssen ohne Stroh, ohne Beschäftigung und mit viel zu wenig Platz leben – ein System, das ausschließlich der Produktion von Billigfleisch dient.

„Die Miniänderungen tun der Landwirtschaft nicht weh, den Schweinen sehr wohl. Die Tiere werden weiter in ein System gepfercht, das ihnen alles abverlangt und nichts zurückgibt. Das ist unwürdig – nicht nur für die Tiere, sondern auch für uns als Gesellschaft“, so Spitzmüller weiter. „Wer gesunde Ernährung will, darf Tierleid nicht in Kauf nehmen.“

Die GRÜNEN fordern daher nicht nur einen echten Systemwechsel in der Tierhaltung, sondern auch zusätzliche Förderungen für tierfreundliche Ställe sowie faire Marktbedingungen für Bäuerinnen und Bauern, die auf artgerechte Tierhaltung setzen.

“Der Umstieg auf eine artgerechte Tierhaltung ist für die Landwirte eine echte Chance”, betont Spitzmüller.