Wer betoniert, verliert.
Warum der Schutz unseres Bodens so entscheidend ist
Das Burgenland steht vor einer immensen Herausforderung: Natur und Landwirtschaft verlieren täglich zwei Fußballfelder an Boden – eine alarmierende Bilanz.
„Seit meinem Antritt im Juli habe ich mit vielen Menschen gesprochen, u. a. auf meiner Sommertour durch alle sieben Bezirke. Die Themen waren klar und der Tenor einhellig: Überall wird zu- und drüberbetoniert, Ortskerne werden vernachlässigt und die Landespolitik droht von einer Alleinregierung zur Monarchie zu werden: Stichwort Sonnenkönig. Das macht die Menschen unzufrieden,“ so unsere Landessprecherin Anja Haider-Wallner.
Die Folgen des Flächenfraßes
Alle fünf Minuten gehen im Burgenland 31 kg zukünftiger Ernteertrag verloren – das sind jährlich 3.285 Tonnen. Angesichts des Klimawandels, der bereits durch Hitze und Extremwetter die landwirtschaftlichen Erträge reduziert, ist diese Entwicklung fatal. Wertvolle Anbauflächen weichen Businessparks, Logistikhallen und Baumärkten – mit dramatischen Folgen für die Eigenversorgung und die Artenvielfalt.
Boden ist nicht nur Lebensraum für Milliarden von Mikroorganismen pro Kubikmeter, sondern auch ein zentraler CO₂-Speicher und Filter für unser Grundwasser. Wird er versiegelt, gehen diese Funktionen unwiederbringlich verloren.
Unser Ziel: Die Versiegelung halbieren
Derzeit werden täglich zwei Fußballfelder im Burgenland versiegelt. Wir Grüne setzen uns dafür ein, diesen Wert auf ein Fußballfeld pro Tag zu reduzieren. Dafür braucht es entschlossene Maßnahmen:
- Einen Masterplan Bodenschutz mit klaren Obergrenzen für die Versiegelung.
- Förderungen für Flächenentsiegelung und nachhaltige Bebauung.
- Ein Verbot für neue Businessparks und Einkaufszentren auf der grünen Wiese.
Gemeinsam für lebendige Ortskerne
Der Schutz des Bodens geht Hand in Hand mit der Belebung unserer Ortskerne. „Wir wünschen uns wieder lebendige Dörfer, in denen nicht jedes zweite Haus im Ortskern leer steht, während am Ortsrand frisch versiegelt wird. Eine gute Lösung ist nur mit den Menschen möglich,“ betont Haider-Wallner. Ortskerne sind das Herzstück funktionierender Gemeinden – sie bieten Nahversorgung, stärken den sozialen Zusammenhalt und sparen Zeit und Ressourcen durch kurze Wege.
Boden ist Leben. Sein Schutz ist keine Option, sondern eine Notwendigkeit – für unser Klima, unsere Landwirtschaft und unsere Zukunft. Lassen wir nicht zu, dass das Burgenland weiter zubetoniert wird.
Wer betoniert, verliert.